„Grüne Männchen“ an Bord des Zero G

„Grüne Männchen“ kennt man gemeinhin aus Science Fiction-Filmen, die im Weltall spielen. Oder aus Geschichten, in denen Außerirdische auf die Erde kommen. Ein bisschen Weltraumfeeling dürfen derzeit zwei Forscherteams der Deutschen Sporthochschule Köln schnuppern – und zwar an Bord des A310 ZeroG im Flugraum über Bordeaux.

Die WissenschaftlerInnen und ProbandInnen um die Projektleiter Jun.-Prof. Dr. Kirsten Albracht (Institut für Biomechanik und Orthopädie) und Prof. Dr. Stefan Schneider (Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft) starten heute mit den Parabelflügen der 62. Parabelflugkampagne der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Ein neues Markenzeichen der Parabonautinnen und Parabonauten sind die grünen Teamshirts. Dabei zeigen die Aufdrucke der T-Shirts plakativ, um welche Forschungsschwerpunkte es sich bei den beiden Projekten handelt, die sich derzeit an Bord des A310 befinden: Bei dem Experiment der Biomechanik geht es um die Frage, ob ein Krafttraining, das auf der Erde unter den Gesetzen der Schwerkraft entwickelt wurde, auch in der Schwerelosigkeit effektiv ist. Das Experiment der Neurowissenschaft beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit ein individualisiertes Sportprogramm auf der ISS nicht nur der Degeneration von Knochen und Muskel vorbeugt, sondern auch die Konzentration und  das psychische Wohlbefinden steigern kann.

An drei Flugtagen geht der Airbus 310 in dieser Woche in die Luft, um pro Flug jeweils 30 Parabeln zu fliegen, bei denen jeweils eine 22-sekündige Phase der Schwerelosigkeit erzeugt wird. Interessant ist für die Wissenschaftler insbesondere diese ZeroG-Phase. In diesem Zeitraum finden die Testungen der insgesamt zwölf  Experimente statt, die von Forschungseinrichtungen aus ganz Europa durchgeführt werden. Experimente der Deutschen Sporthochschule Köln sind seit vielen Jahren regelmäßig auf Parabelflügen in Bordeaux dabei – das nächste Mal wieder im September dieses Jahres.