Innovation in der Hochschullehre

Die Corona-Pandemie hat die Hochschulen vor große Herausforderungen gestellt: digitale Lehrformate mussten ad hoc entwickelt werden, die dafür notwendige Infrastruktur geschaffen und ausgebaut werden. Kurz: Studium und Lehre musste neu gedacht werden. Um Hochschulen dabei zu unterstützen, wurde die „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ gegründet.

Ihr Ziel: die dauerhafte Förderung von Qualität und Innovationen in Studium und Lehre. „Mit Gründung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre haben Bund und Länder eine Institution etabliert, mit der die Erneuerungsfähigkeit der Hochschullehre dauerhaft gefördert werden soll. Die Hochschulen werden darin unterstützt, sich schneller und besser auf neue gesellschaftliche Herausforderungen und Bedarfe einzustellen“, heißt es auf den Internetseiten der Stiftung. Nun wurden die geförderten Hochschulen der ersten Förderrunde bekannt geben: 33 Projektbeteiligungen aus Nordrhein-Westfalen waren erfolgreich und haben rund 51,1 Millionen Euro eingeworben. Darunter auch die Deutsche Sporthochschule Köln. Das Projekt „Sportwissenschaftliche Präsenz- und Onlinelehre optimieren, renommieren und transformieren“, kurz SPort, erhält eine Fördersumme in Höhe von 902.000 Euro.

„Die besondere Herausforderung in der Digitalisierung der Lehre an der Sporthochschule liegt darin, dass es neben den Unterrichtsformaten einer Vorlesung und eines Seminars zentral um sportwissenschaftliche, forschungsbasierte Praxislehre geht. Lehrveranstaltungen wie „Schwimmen“ oder „Grundlagen und Praxis der Selbstverteidigung“ mussten neu und oftmals sehr innovativ als onlinebasierte Lehre abgehalten werden“, heißt es in dem Antrag zu dem Projekt der Deutschen Sporthochschule Köln, unter der Leitung des Prorektors für Kommunikation, Digitalisierung und Diversität, Univ.-Prof. Dr. Thomas Abel. Wie gut dies gelungen ist, zeigen die zahlreichen Einsendungen für den Lehrpreis e-Lehre des Sommersemesters 2020: 295 Studierende haben 90 Lehrende aus 149 Lehrveranstaltungen nominiert; 64 Bewerbungen wurden eingereicht. Die Konzepte der Lehrpreisträger*innen sowie die Evaluation des Wintersemesters 2020/21 sind nun Ausgangspunkt einer systematischen (sozial)wissenschaftlichen Untersuchung der digitalen Lehre und ihrer bisherigen Wirkeffekte. „Ziel dieser Untersuchung ist eine Zusammenstellung bezüglich der methodisch-didaktischen sowie technischen Umsetzung digitaler Lehre in der sportwissenschaftlichen Lehre“, lautet es im Projektantrag und weiter: „Die vorliegenden Daten und Konzepte sollen im Rahmen der Untersuchung durch qualitative Interviews mit Lehrenden und Studierenden sinnvoll ergänzt werden. Nach Abschluss der Erhebungen sollen diese a) als Rückmeldung für die Dozierenden der entsprechenden Lehrveranstaltungen zur Weiterentwicklung der eigenen digitalen Lehre eingesetzt werden; b) innerhalb der Gruppe der Hochschuldozierenden bekannt gemacht werden und c) als Grundlage für die Beratungsaktivitäten der Stabsstelle Akademische Planung und Steuerung (StAPS), Abteilung  Digitalisierung in Studium und Lehre, dienen. Sie werden komplementär in den bestehenden Moodle-Kurs „Digi Tools“ aufgenommen und sollen gleichsam zur Weiterentwicklung der Schulungsmaterialien dienen. Unter anderem über den Fakultätentag der Sportwissenschaften in Nordrhein-Westfalen und durch Publikationen sollen die gewonnenen Erkenntnisse zur sportwissenschaftlichen digitalen Lehre d) der Scientific Community zugänglich gemacht werden.“ An dem Projektantrag beteiligt waren neben dem Prorektor, Ines Bodemer und Jurek Bäder von der StAPS sowie Dr. Tobias Morat vom Institut für Sportgerontologie.

Die Auswahl der geförderten Projekte erfolgte im Rahmen eines wissenschaftsgeleiteten wettbewerblichen Verfahrens durch Expertinnen und Experten aus den Hochschulen sowie von Vertreterinnen und Vertretern von Bund und Ländern. Maßgebend für die Förderung waren die Innovationsstärke und Qualität der skizzierten Vorhaben. Insgesamt stellt die Stiftung bundesweit bis zu 330 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren zur Verfügung.