Innovationen in der digitalen Hochschullehre

Christian Büning (Foto: Deutsche Sporthochschule Köln)

Die Deutsche Sporthochschule Köln hat zum 1. März 2022 ein Fellowship in Höhe von 50.000 Euro für Innovationen in der digitalen Hochschullehre vergeben. Ausgewählter „digiFellow“ ist Christian Büning vom Institut für Tanz und Bewegungskultur mit dem Projekt „VisuFeed“ – Visualisierung mittels Echtzeit-Bewegungsanalyse als Feedbackinstrument in der Sportlehrer*innenbildung.

Die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, um die Lehre zu bereichern, ist seit Jahren eine zentrale Zielsetzung in Studium und Lehre. Bereits seit 2016 unterstützen die Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre des Landes Nordrhein-Westfalen die Digitalisierung von Lehre, Lernen und Prüfen. Mit der Vereinbarung zur Digitalisierung können die Fellowships nun in einem hochschulinternen Wettbewerb ausgeschrieben und vergeben werden. Die Sporthochschule fördert dabei Projekte, die sich entweder auf die Entwicklung und Erprobung digital gestützter Lehr- und Prüfungsformate oder die Neugestaltung von Modulen und Studienabschnitten unter konsequenter Nutzung digitaler Technologien beziehen. „Die eingereichten Anträge waren durchgehend ausgesprochen spannend und von einer sorgfältigen methodisch-didaktischen Auseinandersetzung geleitet. Sie stehen damit auch stellvertretend für die große Bereitschaft der Lehrenden der Deutschen Sporthochschule Köln, sich mit den Potentialen der Digitalisierung als Ergänzung unserer Präsenzlehre auseinanderzusetzen“, zeigt sich Univ.-Prof. Dr. Thomas Abel, Prorektor für Kommunikation, Digitalisierung und Diversität, überaus zufrieden mit der Qualität der Anträge.

Die Sporthochschule hat in einem hochschulinternen Verfahren einen Projektantrag ausgewählt. Die Finanzierung wird für ein Jahr zur Verfügung gestellt. Der Projektstart erfolgte zum 1. März 2022. Das Fellowship erhält Christian Büning, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent im Institut für Tanz und Bewegungskultur (ITB) der Sporthochschule. Kern seines Projekts „VisuFeed“, eine Abkürzung für „visuelles Feedback“, ist eine 360°-Echtzeit-Bewegungsanalyse im Bewegungslabor des Instituts. „Die Visualisierung der eigenen Person im Bewegungsvollzug eröffnet Studierenden neue Möglichkeiten, Schwächen der Dehn- und Kraftfähigkeit aufzudecken und diese im Rahmen der Gymnastikkurse aufzuarbeiten“, erklärt Christian Büning das Ziel des Projekts. Im Rahmen der Förderung sollen didaktische Szenarien erarbeitet werden, die es Lehramtsstudierenden schon während des Studiums ermöglichen, eigene gymnastische Interventionen unter Einbeziehung anatomischen Grundlagenwissens zu entwickeln und diese qualifiziert in Unterrichtskontexten (z.B. Schule, Verein) anzuleiten. Aktuell findet der Einbau des für das Projekt benötigten Kamerasystems im Bewegungslabor des ITB statt.

Eine Jury aus Hochschulmitgliedern und einer externen Beraterin bewertete die Anträge und wählte letztlich das Förderprojekt aus. „Die Wahl ist der Jury nicht leichtgefallen“, hält Jurymitglied Jurek Bäder, zuständig für Digitalisierung in Studium und Lehre an der Sporthochschule, fest. „Der Antrag ‚VisuFeed‘ von Herrn Büning konnte die Jury letztlich vor allem durch den hohen Innovationsgrad in Kombination mit einer zentralen Problemstellung, die durch das ‚digiFellow‘ didaktisch gelöst werden kann, überzeugen.“ Die Jury freue sich bereits jetzt auf die nächsten Ausschreibungsrunden und weitere innovative Ideen und Anträge.