Marcel Schawo trotzt den Bedingungen

Marcel Schawo kehrt mit drei Medaillen von den Weltmeisterschaften im Rhönradturnen zurück.

Der Badeort Lignano Sabbiadore im italienischen Norden gilt als ein beliebtes Urlaubsziel, besonders im Sommer. Zum Urlauben war das 18-köpfige deutsche Rhönradturnen-Nationalteam aber nicht angereist – Das Augenmerk war klar auf die 11. Weltmeisterschaften im Rhönradturnen (8. bis 13. Juni) gerichtet, die im Rahmen der diesjährigen World Sport Games ausgetragen wurden. Entsprechend  geriet der Adria-Strand bei Außentemperaturen von um die 30 Grad zur Nebensache. Dennoch kamen die Athletinnen und Athleten mächtig ins Schwitzen. Der Grund dafür war die nicht-klimatisierte und kleine Wettkampfhalle. SpoHo-Student Marcel Schawo trotzte diesen Bedingungen und sicherte sich eine Gold- und zwei Silbermedaillen.

Nachdem sich der 21-Jährige 2014 den nationalen Meistertitel im Rhönrad-Mehrkampf sichern konnte, belegte er im März dieses Jahres bei zwei nationalen Qualifikationsturnieren für die Weltmeisterschaft erneut den ersten Platz – und sicherte sich damit bereits zum dritten Mal in seiner noch jungen Karriere die WM-Teilnahme.

Dort bestätigte der gebürtige Schleswig-Holsteiner eindrucksvoll seine aufstrebende Form. In einem hochklassigen und spannenden Mehrkampf landete Schawo nach drei Disziplinen in der Gesamtwertung auf Platz zwei und sicherte sich so den Vizeweltmeistertitel im Einzel. Wie knapp es tatsächlich war, offenbart ein Blick in die Abschlussbilanz. Denn am Ende hatte der 21-Jährige nur 0,05 Zähler Rückstand und verpasste so mit der kleinstmöglichen Punktzahl hauchdünn den vordersten Podestplatz. Schawo wiederum wies auch nur 0,05 Zähler mehr auf als der finale Drittplatzierte. 

Neben dieser sehr guten Leistung nahm der Student der Deutschen Sporthochschule mit vier ausgewählten Turnerinnen am Teamfinale teil. Dort sicherte sich das Team aus Deutschland die Goldmedaille. Den gelungenen Auftritt Schawos rundete der zweite Platz in der Einzeldisziplin Sprung ab, bei der er sich nach gestreckten Saltos und eineinhalb Schrauben seine insgesamt dritte Medaille holte. 

Insgesamt zeigte sich die deutsche Auswahl erfolgshungrig und gewann 13 von möglichen 17 Titeln. Neben diesen 13 Goldmedaillen belegte die DTB-Equipe außerdem elf zweite und sechs dritte Plätze. Damit untermautere Deutschland führende Rolle als  Rhönradnation. Andere Länder wie die Schweiz, die Niederlande, Israel und vor allem Japan konnten jedoch stark aufholen und werden in den kommenden Jahren sicherlich zu noch größeren Gegnern heranwachsen.