Neuester Sportentwicklungsbericht veröffentlicht

Der Sportentwicklungsbericht 2013/14 ist am 1. September veröffentlicht worden.

Prof. Dr. Christoph Breuer und Svenja Feiler vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln haben am Dienstag, im Rahmen der 79. Präsidiumssitzung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Berlin, die Ergebnisse des insgesamt fünften Sportentwicklungsberichtes (SEB) vorgelegt.

Für das Jahr 2013 kam dabei zusammenfassend heraus, dass die rund 90.000 Sportvereine in Deutschland für ihre Mitglieder sowie die deutsche Gesellschaft insgesamt wertvolle Arbeit leisten und mit Abstand der größte deutsche Sportanbieter sind. Mithilfe ihrer gemeinwohlorientierten Grundausrichtung gestalten die Vereine aktiv gesellschaftliche Herausforderungen, ermöglichen eine günstige und vielfältige Möglichkeit Sport zu treiben und vermitteln darüber hinaus Werte wie Fair Play und Toleranz.

Dennoch bekommen sie zunehmend Steine in den Weg gelegt: Erstmals in einem Sportentwicklungsbericht wurden die Bürokratiebelastungen für Sportvereine erfasst. Hier kamen die beiden SpoHo-Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass vor allem Aufgaben, die mit der Steuererklärung, Buchführung oder dem Jahresabschluss zusammenhängen, für die Vereine einen erheblichen Aufwand bedeuten – Auch die anfallenden Kosten für derartige Büroarbeit haben eine steigende Tendenz. Zahlreiche Sportvereine fühlen sich durch die Anzahl von staatlichen Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften verstärkt bedroht.

„Eine steigende Anzahl an bürokratischen Vorschriften bringt somit die Kernstrukturen der Vereine, welche auf ehrenamtlichem Engagement aufbauen, an ihre Grenzen und sollte von der Politik sowie von den Verbänden als wichtiges Thema wahrgenommen werden. Maßnahmen zur Entbürokratisierung erscheinen dringend von Nöten, um die Ehrenamtlichen nicht mit komplexer werdenden Aufgaben zu überfrachten“ lautet ein Fazit der beiden Sporthochschul-Wissenschaftler.

Eine weitere Herausforderung der Sportvereine sei die Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger, heißt es im aktuellen SEB 2013/2014. Im Vergleich zu 2009 sei die Anzahl der ehrenamtlichen Positionen zwar stabil, nichtsdestoweniger würden Personalprobleme für die Bereiche Vorstand, Abteilungsleitung, Übungsleiter sowie Schieds- bzw. Kampfrichter als besonders herausfordernd empfunden.

Der Sportentwicklungsbericht („SEB“) hat sich in den letzten Jahren als das Instrument der wissenschaftlichen Sportpolitikberatung etabliert. Auftraggeber der Studie, die nun zum fünften Mal durchgeführt wurde, waren das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), der DOSB sowie die Landessportbünde. Im zweijährigen Turnus werden vom Team der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Breuer Daten der bundesdeutschen Sportvereine erhoben und repräsentative Befunde aufbereitet, die für Sportpraxis und Sportpolitik unverzichtbare Befunde zur aktuellen Situation des Vereinssports, aber auch Hinweise auf bedeutsame Veränderungen liefern. Die Daten des Sportentwicklungsberichts 2013/2014 wurden mithilfe einer Online-Befragung im Herbst 2013 von Sportvereinen in Deutschland gewonnen, an der sich rund 21.000 Sportvereine beteiligt haben.