NRW-Ministerpräsident und Kölns Oberbürgermeisterin besuchen die World Dwarf Games an der Deutschen Sporthochschule

Bildquelle: BKMF e.V. / Anna Spindelndreier

Es war eine inklusive und hart umkämpfte Boccia-Partie, die die annähernd 600 Besucher*innen in den Nordhallen der Deutschen Sporthochschule Köln am Mittwochnachmittag erlebten. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker haben die derzeit stattfindenden 8. World Dwarf Games besucht - und traten im Boccia Doppel gegeneinander an. 

Gespielt haben der Landeschef und die Spitze der Stadt jeweils im Team mit je einer*einem kleinwüchsigen Sportler*in: Die 22-jährige Hannah Danzinger (Deutschland/Meckenheim) spielte an Wüsts Seite, Lachlan Volling-Geoghegan (24) aus dem australischen Brisbane war Teamkamerad von Reker. Die Bedingungen für das Spiel waren fair: Auf Hockern sitzend waren Wüst und Reker den Athlet*innen gleichgestellt. Die Partie stand auf Messers Schneide, bis zuletzt Lachlan… doch dazu später mehr.

Zunächst hatten Patricia Carl-Innig, Vorsitzende des Bundesverbands Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien (BKMF) e.V. und Prof. Dr. Thomas Abel, Prorektor der Deutschen Sporthochschule Köln, die beiden Gäste aus Düsseldorf und Köln begrüßt. 

Die World Dwarf Games finden zum ersten Mal überhaupt in Deutschland statt. Mehr als 500 aktive Teilnehmer*innen aus 25 Nationen plus etwa die gleiche Anzahl an Trainer*innen, Freund*innen und Familie treffen sich seit Freitag vergangener Woche auf dem Gelände der Sporthochschule, um sich im Badminton, Basketball, Volleyball, Fußball und weiteren Einzel- und Teamsportarten „auf Augenhöhe“ zu messen. Ausrichter ist der gemeinnützige Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e.V. (BKMF), Deutschlands und Europas größter Interessenverband für kleinwüchsige Menschen und ihre Familien.

Für Wüst war die Reise nach Köln ein besonderes Anliegen. Er freue sich sehr, dieses besondere Sportereignis miterleben zu können. „Ich finde es ganz wichtig, dass jede und jeder Einzelne in allen Lebensbereichen ganz selbstverständlich mit dabei sein kann“, betonte der Landeschef. Und dazu leisteten die Weltspiele einen ganz wesentlichen Beitrag. „In Deutschland leben 100.000 kleinwüchsige Menschen. Die World Dwarf Games rücken sie in den Mittelpunkt und sie schaffen Anerkennung, Wertschätzung und Respekt.“

Der Landeschef verwies darauf, dass Nordrhein-Westfalen die Weichen für eine inklusive Sportlandschaft gestellt habe. „Wir werden mit einem Landesaktionsplan den inklusiven Sport weiter voranbringen - damit es noch mehr Sportmöglichkeiten für alle Menschen mit Behinderungen gibt.“

Oberbürgermeisterin Reker freute sich besonders, dass Köln die Spiele beherbergen darf. „Wir sind stolz und fühlen uns geehrt, die deutsche Premiere der Weltspiele hier in der Sportstadt Köln auszurichten.“ Und sie erinnerte daran, dass es bei den World Dwarf Games um mehr geht als um den sportlichen Wettbewerb: „Diese Veranstaltung schafft Begegnungen mit Menschen aus der ganzen Welt und ermöglicht es, neue Freundschaften zu knüpfen und trägt zum Empowerment der Athlet*innen bei.“

„Die Stadt Köln steht seither für die Werte Weltoffenheit, Toleranz, Integration und Inklusion ein“, sagte Kölns Oberbürgermeisterin, was sich auch durch die zahlreichen inklusiven Sportveranstaltungen zeige. Und wenn 2024 die Fußball-Europameisterschaft in Köln Station mache, „wird das Thema Inklusion eine wichtige Rolle einnehmen“.

Die World Dwarf Games finden grundsätzlich alle vier Jahre statt. Zuletzt hat die kanadische Stadt Guelph vor den Toren Torontos die Spiele 2017 ausgerichtet. Aufgrund von Corona mussten die diesjährigen Spiele verschoben werden. Der nächste Gastgeber ist Australien.

Im Stadion der Deutschen Sporthochschule finden ab 14 Uhr die Finalspiele im Fußball der Frauen und Männer statt. Besucher*innen sind willkommen. Außerdem enden am Samstag, nach neun Tagen internationaler Wettkämpfe, die Welt-Kleinwuchsspiele. 

Beendet wurde das Bocciaspiel zwischen den beiden Teams mit mehreren sehr guten Würfen von Lachlan Volling-Geoghegan. Beide Teams hatten zwar ein Spiel gewonnen, aber weil im zweiten Spiel der australische Werfer mehr Bälle an die  weiße Zielkugel platzieren konnte, gewann das Team Reker/Volling-Geoghehan knapp.