Sich neuen Herausforderungen stellen

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Seine Ziele steckt der Wesselinger Rettungsschwimmer und Spoho-Student Lukas vom Eyser hoch. Gerade noch kam er mit einer Staffel-Silbermedaille von den Europameisterschaften der Rettungsschwimmer aus dem belgischen Blankenberge zurück, da saß er wieder im Flugzeug ans andere Ende der Welt. Derzeit macht vom Eyser nicht nur Wachdienste im neuseeländischen Tauranga, sondern er trainiert auch für die sportlichen Ziele im Jahre 2024. Seine freie Zeit nutzt er dann noch für sein Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Sport an der Deutschen Sporthochschule und der Universität in Köln.

„Sich sportliche Ziele zu erarbeiten bedeutet, sich neuen Herausforderungen zu stellen“, formuliert vom Eyser die Beweggründe für seine Reise nach Ozeanien. Der pazifische Ozean fordere Sportlerinnen und Sportler auf eine besondere Weise heraus, die es auf seinem Trainingsgewässer Rhein und in deutschen Gewässern nicht gebe. Der pazifische Ozean biete Bedingungen, die auf internationale Wettkämpfe passten, stellt vom Eyser fest.

Beim „Mount Maunganui Lifeguard Service“ macht vom Eyser Wachdienst am Strand. Mit Freude sagt er: „Ich werde wahrscheinlich niemals mehr in meinem Leben so hervorragend leben. Wenn ich morgens aufstehe und die Füße vor die Türe setze, stehe ich an einem malerischen Strand. Der Weg, um die Füße im Pazifischen Ozean baumeln zu lassen, ist nur wenige Meter lang.“ Ihm mache es derzeit Spaß, beim morgendlichen Frühstück oder beim abendlichen Essen aufs Meer zu blicken. Dies sei natürlich nicht mit dem Blick vergleichbar, wenn er sich vom Ortsteil Keldenich auf den Weg zum öffentlichen Nahverkehr mache und die Industrieanlagen erblicke.

Der Mount Maunganui Lifeguard Service führt ein internationales Programm durch, so dass im Club Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer vor allem aus Europa kostengünstig wohnen können. Aktuell begegnet vom Eyser italienischen, britischen, schweizerischen und französischen Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Das Programm bietet gute Möglichkeiten, über den Winter im Warmen und im Ozean zu trainieren. Der Verein bekommt dafür eine starke und motivierte Trainingsgruppe und die heimischen Sportlerinnen und Sportler Kontakte in die Welt.

Dass er sich hinter internationaler Konkurrenz nicht verstecken muss, dies zeigen Wettkämpfe in Neuseeland, an denen er teilnimmt. Beim Mount Monster Life Saving Run, einem der prestigeträchtigsten neuseeländischen Wettkämpfe erreichte er im Ski Race einen sechsten Platz in der offenen Wertung. Beim Red Beach Surf Living Wettkampf errang er einen achten Platz in der Ski Race-und einen zweiten Platz in der Surf Race Disziplin. Bei den Bay of Plenty Champs kam er sogar auf den ersten Platz im Beach Run und auf zwei zweite Plätze in den Disziplinen Ski Mixed und Man an Canoe.

Wie vom Eyser erzählt, hat das Rettungsschwimmen in Neuseeland eine ganz andere Bedeutung als in hiesigen Breitengraden. Dass Rettungsschwimmen in Deutschland ein Wettkampfsport ist, dies sei den meisten Zeitgenossinnen und Zeitgenossen gar nicht bewusst. Die Menschen würden es mit erholsamen Wochenenden am Badesee und dem Badeurlaub an Nord-und Ostsee verbinden. In Neuseeland lernten viele Kinder und Jugendliche von klein auf, wie wichtig Rettungsschwimmen sei. Je jünger sie seien, umso spielerischer würden sie an das Rettungsschwimmen herangeführt. Nicht umsonst gehörten neuseeländische Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer zur Elite bei internationalen Wettkämpfen, berichtet vom Eyser.

Nach Ostern wird der 23-jährige Wesselinger aus Neuseeland zurückkehren. Er wünscht sich, dass er dann fit ist, um bei den anstehenden Wettbewerben bestehen zu können. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft der Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer an der australischen Goldküste Ende August / Anfang September steht Ende Mai im französischen Montpellier bei den French Rescue an. Mitte Juli steht der 26. Internationale DLRG-Cup in Rostock Warnemünde auf dem Programm.

„Ich hoffe, dass die Zeit in Neuseeland Früchte bei den anstehenden Wettbewerben in 2024 tragen wird. Sie sind für mich eine große Aufgabe, der ich mich unbedingt stellen will“, meint vom Eyser. Dabei ist der Rettungssport an sich schon beeindruckend, schließlich ist er mit der Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit mit dem Triathlon zu vergleichen. Daumen drücken ist angesagt.