„SK“ alias Weltklassetriathlet nimmt online alle hops

Um die Motivation der Studierenden in der BAS3-Vorlesung „Trainingswissenschaftliche Grundlagen“ zum Ende des Wintersemesters nochmal anzukurbeln, hatte sich Spoho-Dozent Thomas Abel – auf Anregung von Spoho-Student Fabian Schmidt – etwas ganz Besonderes überlegt: ein Überraschungsbesuch eines Ausdauersportlers in der virtuellen Vorlesung mit 280 Zuhörer*innen.

Passend zum Thema der Stunde „Leistungsdiagnostik im Ausdauersport“ hatte sich heimlich unter dem Kürzel „SK“ ein prominenter Gast in den Online-Hörsaal eingewählt. Als der Dozent dann anfing, über das Laktat Steady State zu referieren, schaltete sich „SK“ mit einigen detailreichen Fragen im Chat ein. „Ich nehme ab und zu an Langdistanz-Triathlons teil. Bei meiner letzten Leistungsdiagnostik wurde meine VT1 mit 320 Watt bestimmt. Im Rennen schaffe ich dann aber nur, 290 Watt im Schnitt zu fahren. Warum?“

‚Nur‘ 290 Watt? „Was ist denn das für ein Freak?“ dürften sich einige Zuhörer*innen gefragt haben. Prompt wurde das Geheimnis gelüftet: „SK“, alias Weltklassetriathlet Sebastian Kienle, gab sich über seine Kamera zu erkennen und Thomas Abel begrüßte ihn offiziell in seiner Vorlesung. Die Studierenden äußerten ihre Begeisterung im Chat: „Legende!“, „Geil!“, „Krass!“, „Crazy Man“, „Ah wie cool“ und ein Kommilitone brachte es auf den Punkt, „Alle hops genommen“. Die Überraschung war gelungen. „Uns allen ist bewusst, wie herausfordernd und auch problematisch die aktuelle Situation für unsere Studierenden ist, vor allem dadurch, dass unser Campus- und Sozialleben so eingeschränkt ist. Da fand ich es eine tolle Idee, die Vorlesung ein kleines bisschen auflockern zu können“, erklärte Abel den Schachzug.

Dann hatten die Studierenden sogar die Möglichkeit, dem Ironman Hawaii-Sieger von 2014 persönliche Fragen zu stellen, woraufhin der Triathlet spannende Einblicke gab – sowohl in seinen Trainingsalltag als auch in sein Seelenleben, etwa, dass er die größte Motivation stets aus seinen Niederlagen ziehe. Bei der Definition seiner sportlichen Ziele verfolge er drei Aspekte: „Erstens setze ich mir hohe, aber realistische Ziele“, so Kienle. Schließlich seien Rennsiege im Triathlon von vielen Faktoren abhängig, die der Sportler selbst häufig nicht beeinflussen könne. „Zweitens setze ich mir klar messbare Ziele, zum Beispiel eine konkrete 400m-Schwimmzeit. Und der dritte wichtige Aspekt ist es, einen Traum zu haben.“ Diesen Traum erfüllte sich der heute 36-Jährige mit seinem Sieg beim legendärsten Triathlon der Welt, dem Ironman auf Hawaii – das größte Ziel, das man als Triathlet erreichen kann. Bei seinen insgesamt acht Starts auf Hawaii landete Kienle einmal auf dem obersten Podestplatz, einmal auf dem zweiten Platz und zweimal auf dem dritten Platz. In diesem Jahr darf der Traum gern noch mal wahr werden.

Einen Tipp gegen den inneren Schweinehund und das Sich-nicht-aufraffen-können hatte Kienle für die Studierenden auch parat. „Ich sehe die ersten zehn Minuten einer Einheit und sage mir, wenn ich nach zehn Minuten immer noch müde bin, dann drehe ich um und laufe nach Hause. Dann habe ich zumindest 20 Minuten gemacht. Aber meistens ist die Müdigkeit nach zehn Minuten weg.“

Zum Abschied fand der Athlet noch ein paar rührende und motivierende Worte an die Zuhörerschaft: „Mit eurer Tätigkeit im Sport könnt Ihr Menschen positiv beeinflussen und das Leben ein Stückweit zum Besseren verändern!“

Eindeutige Reaktionen im Chat: „Einfach ein geiler Typ“, „Weltklasseaktion“, „Vielen, vielen Dank. Hammer!“

SK: Danke an euch alle und haltet die Ohren steif!!!