Spoho-Professor Markus Raab zu Gast im Bundeskanzleramt

Was ist das Geheimnis sportlichen Erfolgs und wie können Athlet*innen noch besser werden? Dies erforschen Wissenschaftler*innen im Projekt in:prove, das am Wochenende beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin vorgestellt wurde.
Im Leistungssport werden Höchstleistungen erbracht – und immer wieder übertroffen. Der technologische Fortschritt hat Einfluss auf diese Leistungsfähigkeit. Aber in erster Linie kommt sie von den Athlet*innen selbst, die ihr Leben dem Leistungssport widmen, die diszipliniert trainieren, Durchhaltevermögen besitzen, Verletzungsprävention und Rehabilitation betreiben. „Mittlerweile
gehen wir davon aus, dass es eine Kombination aus Umwelt und Anlage ist, die Menschen zu einer bestimmten Leistung verhilft. Viele Faktoren beeinflussen die Leistung, zum Beispiel Ernährung, Trainingsfleiß, die Gene oder kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis. Was wir nicht wissen ist, wie sich diese Faktoren beeinflussen oder wie sie voneinander abhängen. Ein solches
Gesamtbild – eine Kombination all dieser Daten – gibt es bislang nicht“, erklärt Prof. Markus Raab, Leiter der Abteilung Leistungspsychologie der Deutschen Sporthochschule Köln. Beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung hat Prof. Markus Raab das Projekt in:prove am Wochenende vorgestellt. Mit dabei war die CDU-Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein, die seit Mai 2025 das neu geschaffene Amt der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt besetzt.
Prof. Markus Raab und sein Projektkollege Prof. Karsten Krüger (Universität Gießen) nahmen an zwei Podiumsdiskussionen teil, in denen sie aktuelle Ergebnisse des Projektes präsentierten und die Bedeutung des Leistungssports für Deutschland thematisierten. Die Bürger*innen und Besucher*innen des Tages der offenen Tür konnten zudem Mitmachangebote zur eigenen sportlichen Leistung wahrnehmen und ihr Wissen über Körper und Geist testen.
Wie man die Besten noch besser machen kann – dieses Geheimnis möchte Raab mit seinem Team und zahlreichen Projektpartnern mit in:prove lüften. Forscher*innen von drei deutschen Universitäten haben sich zu einem Forschungsverbund mit dem Namen „Individualisierte Leistungsentwicklung im Sport" zusammengetan. Das Projekt in:prove läuft seit Ende 2021 und wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) als „Wissenschaftliches Verbundsystem Leistungssport (WVL)“ mit insgesamt zwei Millionen Euro für vier Jahre gefördert. Neben der Deutschen Sporthochschule Köln sind die Justus-Liebig-Universität Gießen (Sprecher Prof. Dr. Karsten Krüger) und die Goethe-Universität Frankfurt am Main (stv. Sprecherin Prof‘in. Dr. Karen Zentgraf) beteiligt.
Die Forscher*innen arbeiten mit sechs olympischen Sportverbänden und acht Disziplinen zusammen und erheben über verschiedene Diagnostiken umfangreiches Datenmaterial. Alle Daten, die die Teams bei den Tests sammeln, fließen in eine selbst entwickelte Datenbank. Die Kombination aller Daten soll letztlich helfen, die individuellen Leistungsreserven zu identifizieren und systematisch zu aktivieren.