Sportstudierende trotzen Wind und Wetter erneut

Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr konnte das Schapers Wassersport Center in Wyk auf Föhr als Standort für das BAS-5-Kompaktseminar „Segeln und Windsurfen” etabliert werden. Am Südstrand der nordfriesischen Insel boten sich wieder sehr gute, wenn auch fordernde Bedingungen für den Lehrgang.

Die frühe Abfahrtzeit konnte die Vorfreude für die zwei Dutzend Studierenden der Deutschen Sporthochschule Köln nicht schmälern: Um 4 Uhr morgens ging es am Pfingsfreitag mit mehreren Autos los in Richtung der nordfiesischen Insel Föhr.

Trotz der langen Anfahrt (rund 620 km), des daraus resultierenden Schlafmangels und der Kälte vor Ort stand am Abend bereits die erste Praxiseinheit an. Nach der Einteilung der Studentinnen und Studenten in drei Gruppen (Jolle, Catamaran und Windsurfen) und der Klärung erster theoretischer Begriffe, wie Luv und Lee, Bug und Heck, sowie Großsegel und Fock, wurden die Sportstudierenden sprichwörtlich ins (eis)kalte Wasser geworfen. Und weil an diesem Abend nicht alles so wie gewünscht klappen wollte, bestimmten fluchende Studierende die Szenerie.

Von Tag zu Tag – die Gruppen wechselten dabei jeweils die Sportgeräte – wurden die Fortschritte jedoch immer deutlicher sichtbar. Manöver wie Wende und Halse stellten die Sportstudierenden bald vor keine allzu große Herausforderung mehr, so dass auf dem Wasser immer mehr der Spaß das Geschehen begleitete: Für manche Segler lag das Hauptaugenmerk fortan darin, den anderen Kommilitonen durch dichtes Vorbeifahren den Wind zu klauen und diese so zum Kentern zu bringen.

Neben den Praxisstunden auf dem Wasser, war die Anlage des Wassersport Centers während der zehntägigen Exkursion ebenso der Ort für die Theorieeinheiten: Auch wenn auf den Liegestühlen im Sand die Konzentration das ein oder andere Mal verloren ging, konnten die Studierenden einiges über den Aufbau von Segelbooten, Vorfahrtsregeln und Wetterbesonderheiten mitnehmen.

Hohe Kompetenz eine optimale Lernatmosphäre 
Unterrichtet wurden die Kölner wieder von Michael Schaper beim Catsegeln (Besitzer des Wassersport Centers), Florian Kirstein beim Windsurfen (Lehrteam VDWS & Teilhaber) sowie von John von Eitzen beim Jollensegeln (Seebär und Skipper des Traditionsseglers Ronja). Das Ausbilderteam, unterstützt von Praktikantin Frederike Schaper, konnte durch die freundliche Art und hohe Kompetenz eine optimale Lernatmosphäre schaffen.

Auch ihre Freizeit verbrachten die Kölner Studierenden rund um das Wassersport Center – Die Liegestühle luden zum Schlummern ein, Beachvolley- wie Handballfelder lieferten reichlich Gelegenheiten sich auch abseits des Wassers fit zu halten und auch Rio, der einjährige Labrador von Windsurflehrer Flo, bekam reichlich Aufmerksamkeit gewidmet. Gemütliches Grillen oder beispielsweise das gemeinsame Schauen des DFB-Pokal-Finales am Strand unterstützte dabei die Wohlfühlatmosphäre.

Ganz anders verhielt es sich jedoch mit dem Wetter. Der meist starke Wind stellte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor „sportliche“ Bedingungen, die Wasser- sowie Lufttemperatur von jeweils 10 bis 12°C sorgte für eine kühle Umgebung. Doch getreu dem Natursportmotto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung” wurde diesem Umständen getrotzt. Ausgerechnet an den beiden praktischen Prüfungstagen sorgte das Wetter mit noch stärkeren Böen für anspruchsvolle Verhältnisse. Doch spätestens dort offenbarte sich, wie viel die Wassersportlerinnen und Wassersportler in der kurzen Zeit gelernt hatten. Alle absolvierten die praktische Prüfung mit Erfolg. Auch die theoretischen Prüfungen wurden mit Bravour gemeistert, so dass die drei VDWS-Grundscheine  allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Abschluss überreicht wurde.

Der Standort Wyk auf Föhr konnte sich also auch im zweiten Jahr für weitere Lehrgänge des Instituts für Natursport und Ökologie empfehlen. Bereits im August dieses Jahres wird ein Aufbaukurs aus der Profilvertiefung des Bachelor-Studiengangs Sport, Erlebnis und Bewegung (SEB9.1.3.3) den Norden als Ziel anvisieren, um dort in Verbindung mit dem Studium die VDWS-Instructoren-Ausbildung im Segeln oder Windsurfen in Angriff zu nehmen. Von den Schoten aufgerissene Finger werden wohl auch dann nicht zu vermeiden sein, doch für zehn Tage auf der schönen Insel und eine tolle Ausbildung nimmt man kaltes Wasser, eine lange Anfahrt und schlaflose Nächste auch gerne in Kauf.