Trauer um Prof. Dr. Bernd Wirkus

Philosoph Bernd Wirkus war von 2000 bis 2007 außerplanmäßiger Professor an der Deutschen Sporthochschule.

Der am 21.8.1942 geborene Bernd Wirkus war seit 1968 in unterschiedlichen Tätigkeiten und Funktionen an der Deutschen Sporthochschule Köln aktiv. Seine wissenschaftlichen Gehversuche endeten vorerst 1975 mit einer Dissertation (Universität zu Köln) über die Ästhetik des bis auf den heutigen Tag international renommierten ungarischen Philosophen Georg Lukács, wofür er eigens die ungarische Sprache erlernte.

Während seiner Beschäftigung als Akademischer Oberrat (ab 1986) am Philosophischen Seminar fesselte ihn insbesondere die deutsche Sozialphilosophie. Die daraufhin gerichteten Studien wurden durch seine Habilitation (1994) gekrönt. Allein diese beiden Schriften geben einen Eindruck von seinem breitgefächerten Wissen, das einen erstaunlichen Radius der Philosophie erfasste.

Voraussetzung dafür war ein für ihn typisch akribischer Arbeitsstil, der ihn auch auf anderen Gebieten (etwa Geschichte, Literatur) zu Gute kam und ihn geradezu prädestinierte, sein großes antiquarisches Hobby zu pflegen. Immerhin betrieb er nach seinem Ausscheiden (2007) als außerplanmäßiger Professor (ab 2000) der Sporthochschule sein Antiquariat auf professionelle Weise. Davon zeugt u.a. sein Wohnhaus, das, dank tatkräftiger Unterstützung seiner Frau, mit Büchern und anderen Dokumenten nahezu überladen ist. Bernd Wirkus gehörte zu jener, gegenwärtig immer rarer werdenden „Spezies“ von Bücherwurm. Erwähnenswert ist, dass er ehrenamtlich  die „e.o. plauen-Gesellschaft“ gründete und teilweise als Vorsitzender fungierte, zu deren Mitglieder u.a. Prominente wie W. Daume oder H.-D. Genscher und eine Reihe Intellektueller zählten.

Das und anderes mehr spiegelt die enorme Umtriebigkeit des plötzlich Verstorbenen wieder. Tiefes Mitgefühl gebührt seiner Mutter und Frau.