Trauer um Prof. Dr. Klaus Schüle

Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um Prof. Dr. Klaus Schüle, der im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert die Sportwissenschaft eine prägende Persönlichkeit, die mit großem Engagement, Weitblick und Beharrlichkeit die Bereiche Rehabilitation, Sporttherapie und Behindertensport über Jahrzehnte hinweg nachhaltig geprägt hat.

Klaus Schüle studierte Soziologie, Politik, Volkswirtschaftslehre und Sport an den Universitäten Tübingen und Köln. Nach dem Abschluss als Diplom-Sportlehrer und der ersten Staatsprüfung promovierte er 1976 an der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Köln zum Doktor der Sportwissenschaften. 1985 folgte die Habilitation. Nach Lehrtätigkeiten an Schulen und Hochschulen übernahm er 1991 die Professur für „Rehabilitation, Sporttherapie und Behindertensport“ an der Deutschen Sporthochschule Köln. Dort leitete er unter anderem das „Institut für Rehabilitation und Behindertensport“ sowie das von ihm mitbegründete „Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation“ (IQPR).

Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen in der Rehabilitation, im Behindertensport sowie in der Sporttherapie bei degenerativen Gelenkerkrankungen und Krebserkrankungen. Als einer der ersten machte er auf die herausragende Bedeutung von Bewegung in der Krebsnachsorge aufmerksam. 1981 gründete er die erste Krebssportgruppe in Deutschland – ein Meilenstein, der zur Weiterentwicklung der Sport- und Bewegungstherapie im Gesundheitssystem beitrug. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 2007 blieb er der Forschung, Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchsförderung eng verbunden.

Neben über 200 wissenschaftlichen Publikationen und 10 Büchern verantwortete er auch Lehr- und Dokumentarfilme, von denen einer mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Sein Wirken war stets von einem klaren fachlichen Standpunkt, Offenheit für Kritik und einem tiefen Interesse an den Menschen geprägt. Studierende, Kolleginnen und Kollegen schätzten ihn als Mentor, Mitstreiter und Freund.

Privat war Klaus Schüle naturverbunden, sportlich vielseitig und ein leidenschaftlicher Wanderer, Skilangläufer und Tennisspieler. Seine Begeisterung für Natur und Bewegung verband er untrennbar mit seiner beruflichen Überzeugung: Sport ist ein Weg zu Gesundheit, Teilhabe und Lebensqualität.

Die Deutsche Sporthochschule Köln verliert mit Klaus Schüle einen geschätzten Kollegen, herausragenden Wissenschaftler und Vordenker, der die Entwicklung der Sportwissenschaft und insbesondere der Sporttherapie entscheidend geprägt hat. Sein Wirken wird weit über sein Leben hinaus nachklingen.