Trauer um Prof. Dr. Wilhelm Kleine
Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um Prof. Dr. Wilhelm Kleine, der im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert die Hochschule einen herausragenden Sportpädagogen, engagierten Hochschullehrer und geschätzten Kollegen, der über viele Jahrzehnte die Entwicklung der Sportdidaktik und der Lehrerbildung in Deutschland entscheidend geprägt hat.
Wilhelm Kleine, geboren 1946 in Waldshut, studierte Sport, Deutsch und Biologie für das Lehramt und promovierte 1977 an der Pädagogischen Hochschule Rheinland zum Thema „Förderung der Leistungsmotivation im Sportunterricht der Grundschule“. Nach Stationen als wissenschaftlicher Angestellter und Mitglied des Akademischen Rates an der Deutschen Sporthochschule Köln folgte er 1985 einem Ruf auf eine Professur für Sportpädagogik und Sportdidaktik an die Universität Konstanz. 1992 kehrte er an die Deutsche Sporthochschule Köln zurück, wo er bis zu seinem Ruhestand 2011 als Professor für Sportdidaktik tätig war und den Studiengang Lehramt Primarstufe leitete.
In Forschung und Lehre widmete er sich mit großem Engagement Fragen der Didaktischen Theorie, der Motivation im Sportunterricht, der sozialpädagogischen Bedeutung des Sports und der Kindheitsforschung. Gemeinsam mit Hans-Jürgen Engler gab er die Reihe „Kindheit und Bewegung“ heraus, die bis heute wichtige Impulse für die sportpädagogische Diskussion liefert.
Von 2003 bis 2011 gehörte "Willi" Kleine als Prorektor für Studium, Lehre und Weiterbildung dem Rektorat der Deutschen Sporthochschule Köln an. In dieser Funktion prägte er maßgeblich die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem im Rahmen des Bologna-Prozesses. Mit Beharrlichkeit, Weitblick und großem Verantwortungsbewusstsein setzte er Reformen um, die die Hochschule nachhaltig geprägt haben. Sein Einsatz für Studierende und Mitarbeitende war stets von einem klaren pädagogischen Leitbild getragen: Lehre und Forschung gehören zusammen – nur wer selbst in der Wissenschaft verankert ist, kann andere für wissenschaftliches Denken begeistern.
Auch nach seiner Pensionierung blieb er der Wissenschaft verbunden. Von 2012 bis 2020 wirkte er als externer Berater des Qualitätszentrums der Universität Siegen.
Mit Wilhelm Kleine verliert die Deutsche Sporthochschule Köln nicht nur einen hoch geschätzten Kollegen, sondern auch einen Menschen, der mit Leidenschaft, Menschlichkeit und Humor die Hochschulkultur bereichert hat. Sein Wirken wird in Forschung, Lehre und in der Erinnerung vieler Weggefährtinnen und Weggefährten weiterleben.
Die Deutsche Sporthochschule Köln wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und allen Angehörigen.
