Verdienstorden für Wilhelm Schänzer

Foto: Bundesregierung / Breloer, Gero

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 7. Juni die deutschen Medaillengewinnerinnen und -gewinner der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 sowie der Deaflympischen Winterspiele 2015 für ihre sportlichen Erfolge mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Darüber hinaus ehrte der Bundespräsident den Sportwissenschaftler Wilhelm Schänzer, die Juristin Sylvia Schenk, den Journalisten Hajo Seppelt und den Sportfunktionär Thomas Weikert für ihr herausragendes Engagement gegen Doping und für einen integren Spitzensport mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Die Ehrungen fanden während einer Feierstunde in Schloss Bellevue statt, die der Bundespräsident mit einer Ansprache eröffnete.

Mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurden geehrt: 

Prof. Dr. Wilhelm Schänzer, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt

Verdienstkreuz am Bande

Bis zu seinem Ruhestand 2017 war Professor Schänzer Leiter des Institutes für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS). Es ist eines der renommiertesten Anti-Dopinglaboratorien der Welt und durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditiert. Professor Schänzer hat bei der Entwicklung von Analysemethoden für Dopingsubstanzen Herausragendes geleistet. Dabei versteht er sich nicht als Jäger der Dopingtäter, sondern als Freund eines sauberen Sports. So war er nicht nur maßgeblich an der Überführung des Sprinters Ben Johnson beteiligt, sondern auch an der Entlastung zu Unrecht verdächtigter Athleten.

Sylvia Schenk, Hessen, Frankfurt am Main
Verdienstkreuz am Bande

Die Rechtsanwältin und Olympiateilnehmerin 1972 war Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) sowie Vorsitzende von Transparency International Deutschland. Heute leitet sie dort die Arbeitsgruppe Sport. Sie engagiert sich seit langem für Transparenz und Integrität im Sport und die konsequente Bekämpfung von Doping und Spielmanipulation. Mit dem Ziel einer offenen Verbandskultur setzt sie sich für das Aufbrechen von Strukturen ein, die Fehlverhalten begünstigen, und sie macht sich stark für mehr Teilhabe und Mitbestimmung insbesondere der Athletinnen und Athleten.

Hajo Seppelt, Berlin
Verdienstkreuz am Bande

Der Sportjournalist ist bekannt für seine international beachtete TV-Dokumentationsreihe "Geheimsache Doping". Er leistet mit seinen investigativen Recherchen einen wichtigen Beitrag zur Aufdeckung illegaler und unfairer Praktiken im Sport. Hajo Seppelt erinnert mit seiner Arbeit Sportler, Funktionäre und Öffentlichkeit immer wieder daran, dass es keinen Erfolg, keine Medaillen um jeden Preis geben darf, sondern dass die Ideale des Sports wie Leistung, Fairness und Gesundheit gegen kriminelle Machenschaften verteidigt werden müssen.

Thomas Weikert, Hessen, Hadamar
Verdienstkreuz am Bande

 Der Rechtsanwalt war von 2005 bis 2015 Präsident des Deutschen Tischtennisbundes (DTTB) und ist seit September 2014 Präsident des Tischtennisweltverbandes ITTF. Thomas Weikert erkannte früher als manch andere, dass die Bekämpfung des Dopings im eigenen Interesse der Sportler und Sportverbände liegt. Mit großem Engagement hat er sich für ein deutsches Anti-Doping-Gesetz eingesetzt. Mit unkonventionellem Handeln hat Thomas Weikert im Mai 2018 bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft kurzfristig eine gesamtkoreanische Mannschaft ermöglicht und damit gezeigt, wie der Sport zu Frieden und Verständigung beitragen kann. 

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