Vorstellung des Lehrpreisfilms "Managing Diversity"

Jährlich vergibt die Deutsche Sporthochschule Köln Lehrpreise an besonders herausragende Lehr- und Lernkonzepte. Gemeinsam mit verschiedenen Lehrpreisträger*innen der Jahre 2015 bis 2018 hat die Abteilung Studium und Lehre nun Lehrpreisfilme über die von der Lehrpreisjury ausgezeichneten Lehrkonzepte erstellt. In den Kurzvideos zeigen die Preisträger*innen Möglichkeiten und Herausforderungen ihrer Lehrkonzepte auf und geben den Zuschauer*innen Einblicke in ihre Unterrichtsstruktur.

Das Seminar SQ2 „Managing Diversity“ ist integriert im Modul „Sozialkompetenz“ des Studienbereichs Schlüsselqualifikationen und ist verpflichtend für alle Bachelor-Studierenden im Laufe ihres Studiums. Seit 2017 heißt das SQ2-Seminar „Diversity-Kompetenz“, um dem hohen Praxisanteil des Seminars Rechnung zu tragen. Mit im Schnitt zehn Seminaren pro Semester hat das Lehrteam mit den Dozierenden Anno Kluß, Diana Emberger, Meike Schröer, Gitta Axmann, Dr. Bettina Rulofs (Institut für Soziologie und Genderforschung) und Dr. Babett Lobinger (Psychologisches Institut) 2015 den Lehrpreis in der Kategorie Seminare erhalten.

„Wir als Lehrteam wollen den Studierenden dabei eine grundständige Reflexionskompetenz im Umgang mit Unterschieden in der Gesellschaft vermitteln. Es geht darum, sich der Unterschiede bewusst zu werden, zu lernen damit umzugehen und so Diskriminierungen zu vermeiden“, so Bettina Rulofs über die grundlegende Zielsetzung des Seminars. Mit Inhalten aus verschiedenen Fachbereichen vermitteln die Dozierenden Wissen zur Diversität in Gesellschaft und Sport und stellen den Studierenden Studien aus der Soziologie, Psychologie, den Kulturwissenschaften, aber auch aus den Erziehungswissenschaften zur Verfügung. Das Herzstück ihrer Seminare ist das "forschende Lernen", also Studienprojekte, in denen das Gelernte im Feld umgesetzt und angewandt wird. „Während der Seminare und auch noch danach merkt man den meisten Studierenden an, dass sich durch die Auseinandersetzung mit dem Thema und den Kontakt zu verschiedenen Gruppen etwas in ihrer Sichtweise verändert hat, das auch bleibt.“

„Der Mehrwert ist, dass sie einen Zugang zu sozialen Gruppen und Menschen bekommen, mit denen sie sich vorher nicht getroffen hätten, und ein Gefühl dafür bekommen, dass Leute wirklich unterschiedlich sind“, meint Anno Kluß. So ist aus diesem Seminar 2015 beispielsweise der Verein „Grenzenlos in Bewegung – SpoHo aktiv e.V.“ entstanden. Eine Gruppe von Studierenden hatte sich mit dem Thema „Sport mit Geflüchteten“ beschäftigt und daraufhin den Verein gegründet. Bis heute organisiert der Verein Sportprojekte für Geflüchtete im Großraum Köln und zeigt durch den Einsatz engagierter Studierender, wie Integration mithilfe von Sport funktionieren kann.

„Das ist lebensnah, das ist echt. Da hören die Studierenden die Geschichten, die die Menschen aus ihren verschiedenen und zum Teil fremden Lebenswelten erzählen“, unterstreicht Meike Schröer. Babett Lobinger stellt heraus, dass „die Studierenden im Seminar lernen, sich selbst zu hinterfragen und dabei eigene Werte reflektieren.“ Methodisch lebt das Seminar von den „vielen Interaktionsübungen und deren Auswertungsrunden. Hier werden die Studierenden in einem geschützten Rahmen in die Lage versetzt, anders zu sein“, merkt Gitta Axmann an.

Diana Emberger bringt es auf den Punkt: „Wenn es uns gelingt, den Studierenden das zu vermitteln, blicken sie hoffentlich auf den Sportkontext und sehen, was Ungleichheit, Gleichheit, Chancengleichheit und Fairness für den Sport bedeuten.“

Das komplette Video „Managing Diversity“ gibt es hier.

Weitere Lehrpreisfilme und Informationen über die Preisträger*innen der Jahre 2009 2019 finden Sie unter Lehrpreisträgerinnen & Lehrpreisträger.