WiR - Vortrag über das All und Demenz

Prof. Dr. Stefan Schneider bei seinem Vortrag im Ratssaal des Rathauses

„Wissenschaft im Rathaus“ (WiR) heißt die Vortragsreihe, in der Bürgerinnen und Bürger an jedem ersten Montag eines Monats aktuelle Forschungsergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf anschauliche Weise präsentiert bekommen. Am gestrigen Montag war es Prof. Dr. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln, der eine Brücke zwischen der Weltraumforschung und einer Demenzerkrankung schlug und damit ein großes Publikum in den Ratssaal des neuen Rathauses lockte.

Schneider, der nicht nur Sportwissenschaftler, sondern auch Theologe ist, baute schon einleitend eine erste kleine Brücke. Von den Zeugen Jehovas über die Evolutionstheorie bis hin zur Untrennbarkeit von Leib und Seele wurde das Publikum an die Forschung der Deutschen Sporthochschule im Hinblick auf das Leben im All herangeführt. Erste Forschungsergebnisse zeigen klar, dass Sport und Bewegung während einer Weltraumexpedition nicht nur physisch einen Nutzen bringen, sondern vor allem auch psychisch wesentlichen Einfluss auf die Weltraumforscher haben. Das Ausmaß der positiven Effekte von Sport und Bewegung auf die Stressreduktion bei Astronauten ist enorm, da, so Schneider, körperliche Aktivität das Gehirn entspannt und gleichzeitig fordert.

Körperliche Leistungsfähigkeit halte fit und verbessere sowohl die kognitive Leistungsfähigkeit als auch die Lebensqualität. Sogar das Risiko, an einer altersbedingten Demenz zu erkranken, werde gemindert, und so führte Schneider die Zuhörerschaft in das Projekt DENKSPORT der Deutschen Sporthochschule Köln ein. „Das reelle Leben bringt Input“, sagte er, und um am reellen Leben lange aktiv teilhaben zu können, müsse man fit sein.

Das Projekt DENKSPORT richtet sich an Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen mit dem Ziel, die Effekte von Sport und Bewegung auf das Voranschreiten einer kognitiven Beeinträchtigung zu erfassen. Das vorläufige und noch mit Vorsicht zu genießende Fazit des Projektes heißt: Ein regelmäßiges körperliches Training kann die Progredienz einer leichten kognitiven Beeinträchtigung aufhalten. Ob das einzig auf die sportliche Betätigung oder vielmehr auf das soziale Miteinander während des Sporttreibens zurückzuführen ist, werde zukünftig unter anderem Gegenstand des Forschungsprojektes DENKSPORT sein.

Der gelungene Vortrag wurde mit einer Fragerunde und regem Austausch zwischen Professor Stefan Schneider und dem interessierten Publikum beendet.