Woche der Vielfalt an der Sporthochschule

Vom 30. Mai bis zum 3. Juni 2022 hat mit der "Woche der Vielfalt" an der Deutschen Sporthochschule Köln eine Aktionswoche rund um das Thema Diversität stattgefunden. Ziel war es, Studierende und Mitarbeiter*innen für den Umgang mit Vielfalt zu sensibilisieren und unterschiedliche Aspekte gemeinsam mit Dozierenden und Gastreferent*innen zu diskutieren.

Den Auftakt zur Woche der Vielfalt machte Dr. Oliver Jan Quittmann zum Thema Paratriathlon. Sein Gast war Benjamin Lenatz, Paratriathlet und ehemaliger Rollstuhlbasketballer. Im Interview bekamen die Teilnehmer*innen Einblicke in seinen persönlichen, beruflichen und leistungssportlichen Werdegang sowie in den Trainingsalltag mit Handbike und Rennrollstuhl. Lenatz’ Lebensmotto: "Nicht quatschen, sondern machen. Alles, was du tust, hat einen Sinn. Hadere nicht mit deinen Entscheidungen, sondern bewege etwas, am besten dich." Univ.-Prof. Dr. Thomas Abel diskutierte mit seinen Studierenden in der Grundvorlesung BAS3 - Trainingswissenscahftliche Grundlagen die sportwissenschaftlichen Aspekte des Ausdauertrainings unter besonderer Berücksichtigung des Sports von Menschen mit Behinderung.

Die Aufnahme und Betreuung von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung hat an der Sporthochschule eine lange und erfolgreiche Tradition. Aber wie inklusiv sind Hochschulen und die Lehre derzeit? Was sind Herausforderungen und Gelingensbedingungen eines sportwissenschaftlichen Studiums mit Behinderung? Welche Zulassungsvoraussetzungen, wie die bestandene Sporteignungsprüfung, gibt es und was gilt es im Unialltag mit einer Behinderung zu berücksichtigen? Diese und weitere Fragen wurden in der Veranstaltung Sportwissenschaftliches Studium mit Behinderung anhand von vier praxisnahen Fallbeispielen vertiefend in den Blick genommen und gemeinsam Möglichkeiten diskutiert, wie sich ein praxisbezogenes Studium im Berufsfeld Sport mit verschiedenen Behinderungen vereinbaren und zielgerichtet realisieren lässt. Prof. Thomas Abel berichtete darüber hinaus gemeinsam mit Frau Dr. Anke Raabe-Oetker von seiner Tätigkeit als Rektoratsbeauftragter für Studierende mit Beeinträchtigung und gewährte den Teilnehmenden interessante Einblicke in hoschulbezogene Verfahren, die für Studierende greifen, wenn sie aufgrund ihrer Beeinträchtigung die Eignungsfeststellung nicht bestanden haben.

Die Veranstaltung Regenbogenkompetenz im Sport - Diversität in der Sportpraxis wurde von Isabel Stolz angeboten. Queere Vielfalt und Diversity gehören schon immer zum Sport dazu. Darüber sprachen auch Kathrin Krenkel und Dirk Smith aus eigenen Erfahrungen im Kontext queerer Vielfalt und Diskriminierung im Sport. Krenkel berichtete von ihrem persönlichen Transitionsprozess vom Mann zur Frau, sowie ihren Erfahrungen als Fußballerin und Schiedsrichterin. Dirk Smith bezog sich bei seinen Ausführungen auf Homosexualität im Sport und berichtete über sein Coming Out, sowie über Organisationsstrukturen queeren Sporttreibens, wie die Gay-Games, und sein Engagement im Kölner schwul-lesbischen Sportverein SC Janus e.V.. Zuvor gab Dr.'in Birgit Braumüller aus dem Institut für Soziologie und Genderforschung einen kurzen Überblick zu aktuellen Forschungsergebnissen im Kontext des Queer Sport und zeigte Herausforderungen für betreffende Personengruppen auf. Anschließend wurde über Herausforderungen und Gelingensbedingungen von queerer Vielfalt im Sport diskutiert und Handlungsempfehlungen zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Identität im Sport gegeben.

Gemeinsam mit Univ.-Prof.'in Dr.'in Bettina Rulofs leitet Dr.'in Fabienne Bartsch dieses Semester das Seminar Bildung und Erziehung im Prozess von Kontinuität und Transformation, das im Lehramts-Bachelorstudiengang Bildungswissenschaften verankert ist. Die Seminareinheit innerhalb der Woche der Vielfalt befasste sich mit dem Schwerpunkt Pädagogisches Können und der Umgang mit Rassismus in der Schule der Migrationsgesellschaft.

Im Seminar des M.A. International Sport Development and Politics referierte Univ-.Prof.'in.Dr.'in. Ilse Hartmann-Tews über Ethnizität und Rassismus im Sport. Auch die Studierendenschaft zeigte sich engagiert. Die Referierenden des Antidiskriminierungs- und Antifaschismusamts veranstalteten gemeinsam mit dem Amt für Soziales einen Film- und Diskussionsabend zum Thema Vielfalt und Gleichstellung im Sport im Büro des Allgemeinen Studierendenausschusses der Spoho (AStA) und rundeten damit die vielfältige Woche der Vielfalt an der Sporthochschule ab.

Die Sporthochschule gestaltete das Programm in Kooperation mit dem Referat Gender & Diversity Management der Universität an der Uni Köln. Weitere Infos