Zwischen 2,30 m und BAS7

Fotos: Rainer Busch

Sobald die Töne des Karnevalshits "Kölsche Jung" aus den Boxen dröhnen, ist das Publikum da. Der Rhythmus ist perfekt zum Mitklatschen. Karnevalsstimmung kommt auf. Und dazu gibt es Hochsprung auf höchstem Niveau: Das Kölner Hochsprungmeeting mit Musik hat gestern wieder für einen unterhaltsamen Abend gesorgt.

Der Lokalmatador im Springerfeld, Justin Klandermann, SpoHo-Student und Hochspringer des LT DSHS Köln, hat sich genau den richtigen Song ausgesucht, um das Publikum in Schwung zu bringen. Aber auch sein Kollege Edgar Rivera beweist ein Näschen bei der Musikauswahl: Zum Höhner-Klassiker Viva Colonia lässt sich wunderbar hochspringen, 2,24 m stehen am Ende für den Schützling von Meetingorganisator und Hochsprungtrainer Wolfgang Ritzdorf zu Buche.

Aber der Reihe nach... Insgesamt 13 Springer haben sich am Mittwochabend im Leichtathletikzentrum der Sporthochschule eingefunden, jeder mit einem individuellen Song im Gepäck. Bei 2,00 m gehts für drei Springer los, bei 2,08 m die ersten Fehlversuche und bei 2,12 m müssen die beiden Deutschen Justin Klandermann und Martin Günther die Segel streichen. Für die jungen deutschen Talente aus München, Tobias Potye und Lucas Mihota, sowie den Nachwuchsspringer Tom Gale aus Großbritannien ist bei 2,16 m Schluss – da legen die international erfahrenen Kollegen erst so richtig los.

Eine kleine Überraschung zeigt Vorjahressieger Janick Klausen aus Dänemark: Der kleine schnelle Hochspringer startet mit zwei Fehlversuchen in den Wettbewerb, überwindet dann die 2,12 m, lässt die folgende Höhe aus und scheitert dreimal an 2,20 m. "Die Abweichungen bei den Srüngen sind noch sehr groß", beobachtet auch Dr. Wolfgang Ritzdorf. "Für viele Springer ist dies der erste Wettkampf der Saison. Daher sehen manche Spünge aus wie ein lockerer Satz über 2,30 m, andere erinnern eher an den BAS7-Kurs", sagt Ritzdorf mit einem Augenzwinkern.

In die entscheidende Phase geht es bei der Höhe von 2,24 m, hier sind noch vier Springer im Wettbewerb. Der Italiener Marco Fassinotti schafft die Höhe gleich im ersten Versuch, Edgar Rivera bringt im dritten Versuch das Publikum zum Jubeln. Die beiden versuchen sich noch an 2,27 m, doch heute ist diese Höhe für beide zu schwer. Freuen kann sich darüber hingegen eine junge Dame, die bei der Verlosung die Sieghöhe von 2,24 m getippt hat und so ein Paar Rennski mit nach Hause nehmen darf – gesponsert vom neuen Partner des Kölner Hochsprungmeetings Decathlon. Aufgrund der geringeren Anzahl an Fehlversuchen gewinnt letztlich Fassinotti vor Rivera.

Der Dank des Meetingsveranstalters Wolfgang Ritzdorf gilt am Ende den vielen Beteiligten und Helfern wie dem Kampfgericht, den Studierenden, der Veranstaltungstechnik und den zahlreichen Sponsoren und Partnern.

Einen richtig schönen Beitrag zum Hochsprungmeeting zeigte der WDR in der Lokalzeit mit einer Liveschalte aus dem Leichtathletikzentrum. Reporter Christian David war die Begeisterung anzumerken und Veranstalter Wolfgang Ritzdorf erklärte ihm, warum die Lautstärke in der Halle und das Gejohle des Publikums die Springer nicht in ihrer Konzentration stören, sondern eher motivieren. Hier geht's zum Beitrag in der WDR-Mediathek.

Ergebnisse im Überblick:

1. Marco Fassinotti (Italien), 2,24 m

2. Edgar Rivera (Mexiko), 2,24 m

3. Allan Smith (Großbritannien) und Konstantinos Baniotis (Griechenland), 2,20 m

5. Douwe Amels (Niederlande) und Luis Castro (Puerto Rico), 2,16 m

7. Tom Gale (Großbritannien), 2,12 m

8. Arturo Chavez (Peru) und Tobis Potye (LG Stadtwerke München), 2,12 m

10. Lucas Mihota (LG Stadtwerke München), 2,12 m

11. Janick Klausen (Dänemark), 2,12 m

12. Martin Günther (VfB Stuttgart) und Justin Klandermann (LT DSHS Köln), 2,08 m