Mein Arbeitsplatz
1 Zi., Küche, Diele, Bad, ca. 20m², großzügige Fensterfront mit traumhafter Aussicht, verkehrsgünstige Lage, nette Nachbarn, Sportplätze und die schönste Uni der Welt direkt um die Ecke. Wer würde hier nicht wohnen wollen? Wer würde nicht sofort auf diese Anzeige antworten? Ralf – der Friedliche – Friedmann ist glücklich, dass er dieses Kleinod als seinen Arbeitsplatz bezeichnen kann: die Pforte der Spoho.
Die Pforte ist für viele Besucher*innen des Spoho-Campus die erste Anlaufstelle. Wo finde ich das Institutsgebäude II? Ich habe eine Lieferung; können Sie bitte jemandem Bescheid geben. Ich möchte gerne den Schlüssel für Seminarraum 93 abholen. Diese und viele weitere Fragen und Anliegen hören die Mitarbeiter der Pforte tagtäglich. „Den Studierenden, Mitarbeiter*innen und Gästen mit Rat und Tat zur Seite stehen“, das ist Ralf Friedmanns oberstes Gebot – dabei hat er stets einen lockeren Spruch auf den Lippen und ein Grinsen im Gesicht. Die Freundlichkeit des 54-Jährigen kommt gut an, viele halten einen Plausch mit dem begeisterten FC-Anhänger oder laden ihn zu Events auf dem Campus ein. Sein Rezept: „Ich mag Menschen – so einfach ist das. Ich interessiere mich dafür, was sie machen und ich versuche, allen auf Augenhöhe zu begegnen – egal, ob Rektor, Studis oder Mitarbeiter“, sagt Friedmann. Viele Hochschulangehörige schätzen seine hilfsbereite und offene Art; so durfte er schon bei einigen Disputationen die Eltern der Prüflinge kennenlernen und der Spoho-Chor Sportissimo gibt ihm jedes Jahr vor Weihnachten ein kleines Privatkonzert vor „seiner Pforte“.
Das Team der Pforte arbeitet in zwei Schichten: von 6 bis 18 Uhr und von 18 bis 6 Uhr. Abends bzw. nachts gibt es eine Nachstreife, die den kompletten Campus abläuft und überprüft, ob alles in Ordnung ist. Ein weiterer Kollege, Sami Yalcin, betreut zusätzlich das Gästehaus am Bundesleistungszentrum Hockey und Judo. Das Team hat in den letzten Jahren immer mehr Tätigkeiten hinzugekommen, viel Technik ist in der Pförtnerloge eingezogen. Auf den Monitoren sehen die Mitarbeiter Aufnahmen der Videokameras, die an einigen Gebäudeeingängen angebracht sind. Meldet die Gebäudeleittechnik der Uni eine Störung, zum Beispiel einen Stromausfall oder einen Brand, informieren die Mitarbeiter den Bereitschaftsdienst. Des Weiteren empfangen und informieren die Pförtner Gäste, händigen Schlüssel für reservierte Hallen oder Räume aus, überwachen die Zufahrt zum Parkdeck. Auch Dopingproben, die nachts für das Institut für Biochemie angeliefert werden, nimmt die Pforte in Empfang und lagert diese übergangsweise in einem extra Kühlschrank. Ralfs Tipp an die Erstsemesterstudierenden: „Wenn Ihr Fragen habt, traut euch, uns anzusprechen, wir beißen nicht!“

Zusammen mit Wolfgang Kretschmer, Nihat Gencel, Uwe Derenthal und Marco Moog von der Sitec Dienstleistungs GmbH bildet Ralf Friedmann das Team der Pforte, das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr ansprechbar ist. Wenn Ralf Friedmann nicht an der Spoho ist, dann faulenzt er gerne in seiner Hängematte, lauscht seiner Musikplaylist „Absolut Ralf 70er“ und verfolgt die Aktivitäten seines Herzensclubs, des 1. FC Köln. Die Liebe zum Verein ist eine Gemeinsamkeit, die das Quintett verbindet. Ralf Friedmann ist verheiratet, wohnt in Buchheim und ist stolz auf seine drei Söhne im Alter von neun, 15 und 23 Jahren.

70 bis 80 Prozent aller Beschäftigten kennt Ralf Friedmann mit Namen. „Schwaaden mit den Studis und Mitarbeitern“ darf in keiner Schicht fehlen; er übernimmt zumeist die Tagschicht, die mit der Begrüßung des Reinigungsteams beginnt. Ab 5:30 Uhr ist er dann auf seinem Posten.