Auf Drais' Spuren ...

Wann war die erste Radreise der Geschichte? Historikern zufolge könnte dies im März 1818 gewesen sein, als eine Handvoll hölzerner Laufmaschinen von Mannheim auf den Weg nach Paris gebracht wurde. Karl Drais hatte knapp ein Jahr vorher seine neueste Erfindung in Mannheim der Öffentlichkeit präsentiert: eine hölzerne Laufmaschine, mit der er sich mit beiden Beinen abwechselnd abstoßend fortbewegte. Und dies schneller als die damals üblichen Postkutschen! 

Auch wenn es noch Jahrzehnte dauerte bis sich die Drais'sche Erfindung dank technischer Verbesserungen durchsetzte, war 1817/18 der Beginn der sogenannten individuellen Mobilität. Schnell wurden damals immer neue Streckenrekorde aufgestellt und eventuell auch die Strecke Mannheim – Straßburg – Paris per Laufmaschine zurückgelegt? 

Um diese Hypothese zu testen, sind die beiden Wissenschaftler Dr. Frank Hülsemann und Dr. Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochschule Köln genau 200 Jahre später auch auf eine Reise aufgebrochen. Auf original rekonstruierten Laufmaschinen aus dem Jahr 1818 und in historischer Bekleidung wollten sie von Mannheim aus den Weg der vermutlich ersten Radreisenden der Geschichte nachvollziehen. Ziel war Paris, damals DIE europäische Metropole, in der Karl Drais Werbung für den Verkauf seiner Erfindung machen wollte. 

Doch ist es überhaupt möglich mit solch einer hölzernen Konstruktion, auf roßhaargepolstertem Sattel und mit Eisenreifen beschlagen die 700 km bis Paris zurückzulegen? Frank Hülsemann und Achim Schmidt mussten schmerzhaft erfahren, was es bedeutet, mehrere Tage hintereinander auf einer 200 Jahre alten Laufmaschine zu fahren, und auch Wetter und Wegverhältnisse machten es ihnen nicht leichter. Begleitet von den Familien im Wohnmobil liefen sie Kilometer um Kilometer Richtung Westen, doch sollte ihnen eine gemeinsame Ankunft in Paris nicht vergönnt sein ... 

In einem 90-minütigen Vortrag berichten Frank Hülsemann und Achim Schmidt mit vielen Bildern und Hintergrundinformationen, wie es zu der Fahrt kam, was ihnen widerfuhr und wie ihre Erlebnisse im historischen Kontext gesehen werde müssen. 

Eintritt frei, um Anmeldung per Mail wird gebeten.

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