Von Mesut Özil bis Bakery Jatta: Debatten über Rassismus im deutschen Fußball

Nationalspieler werden zur Zielscheibe rassistischer Beleidigungen und in der Öffentlichkeit wird an der Identität eines HSV-Stürmers gezweifelt, der als Flüchtling nach Deutschland kam – die Zeit seit der WM 2018 war von Debatten rund um Fußball und Rassismus geprägt. Der Autor Dietrich Schulze-Marmeling geht diesen am Mittwoch, dem 29. Januar, um 19 Uhr im Deutschen Sport & Olympia Museum auf den Grund.

Nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland waren für viele Kritiker die Schuldigen schnell ausgemacht: Mesut Özil und Ilkay Gündoğan, die sich vor dem Turnier mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdoğan hatten fotografieren lassen. Die beiden wurden zu Sündenböcken abgestempelt und zur Zielscheibe rassistischer Beschimpfungen. Daraufhin erklärte Özil seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Dietrich Schulze-Marmeling rollt den „Fall Özil“ in seinem gleichnamigen Buch auf. Im Deutschen Sport & Olympia Museum (DSOM) fasst der ausgewiesene Fußballexperte und Autor die Debatten zusammen und verdeutlicht die Funktionsweise von Rassismus, der diese häufig begleitet.

Dabei beschäftigt sich Schulze-Marmeling nicht nur mit dem DFB-Team. Denn der Diskurs um Spieler mit Migrationshintergrund betrifft auch den Vereinsfußball. So etwa im vergangenen Jahr, als die Presse die Identität von Bakery Jatta anzweifelt. Der Stürmer des Zweitligisten Hamburger SV war als Flüchtling nach Deutschland gekommen, galt als Musterbeispiel für gelungene Integration und wurde nun von gegnerischen Fans ausgepfiffen.

Gemeinsam mit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lädt das Deutsche Sport & Olympia Museum alle Interessierten zu der Veranstaltung ein. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung bis zum 24. Januar unter info@­sportmuseum.de wird gebeten.