Ein neuer Ehrenbürger für die Deutsche Sporthochschule

Lothar Feuser am 25. Juni 2022 bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch Hochschulrektor Professor Heiko Strüder (Fotos: Florian Knechten).

Bereits seit zwei Jahrzehnten ist Lothar Feuser der Deutschen Sporthochschule eng verbunden. Was als Pflichtaufgabe für den Toyota-Geschäftsführer begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu Begeisterung für sportwissenschaftliche Inhalte, die Hochschule und den grünen Spoho Campus. Seit 2008 ist er nun in dritter Amtszeit Vorsitzender des Hochschulrats. Für sein ehrenamtliches Engagement für das Wohl der Deutschen Sporthochschule Köln, für seinen Einsatz mit „glänzender Expertise und souveräner Leitungsfähigkeit“, so Hochschulrektor Professor Heiko Strüder, wurde Lothar Feuser bei der Akademischen Jahresfeier im Juni dieses Jahres zum Ehrenbürger der Hochschule ernannt. Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung, die die Deutsche Sporthochschule vergibt. Die letzte Verleihung erfolgte 1998 an Otto Wolff von Amerongen.

Lieber Herr Feuser, Ehrenamt hat in Ihrem Leben immer eine Rolle gespielt – auch Ihr Amt als Hochschulratsvorsitzender ist ein solches. Für Ihren großen Einsatz für die Deutsche Sporthochschule in Kuratorium und Hochschulrat hat Ihnen die Hochschule am 25. Juni ihre höchste Auszeichnung verliehen und Sie zum Ehrenbürger ernannt. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Ich bin immer noch überwältigt, hätte nie damit gerechnet. Sicherlich habe ich einige Dinge ganz gut gemacht, aber dennoch habe ich viel mehr bekommen, als ich gegeben habe. Mir hat es Spaß gemacht, einen Teil meiner Fähigkeiten einzubringen, hier und da positive Impulse zu setzen. Zum einen aufgrund meiner beruflichen Erfahrung, bis zu meinem Ruhestand war ich bei Toyota Deutschland als Geschäftsführer verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Personal, IT, Recht und Revision. Zum anderen, das ist eine der Fähigkeiten, die ich an mir selbst sehe, kann ich gut mit Menschen umgehen. Ich kann relativ gut moderieren, das ist nicht nur in Konfliktsituationen wichtig, sondern gerade in der Position des Hochschulratsvorsitzenden besonders gefragt.

Ich habe hier viel gelernt, einfach weil ich neugierig bin. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die gerne in der Schublade sitzen bleiben, in der sie sich sicher fühlen, gilt für mich: Nichts ist so beständig wie der Wandel. Mir macht es Spaß, mich mit Veränderungen auseinanderzusetzen, ohne neue Schubladen wäre es mir zu langweilig.

Was ist für Sie das Besondere an der einzigen deutschen Sportuniversität?

Das Besondere ist sicherlich diese faszinierende Themenbreite. Ich lerne immer noch jeden Tag dazu, und ich bin sehr dankbar, dass ich auch so viele Möglichkeiten hatte, mit Professoren und Professorinnen über ihre Forschung zu sprechen. Da ist bei mir vieles hängen geblieben: die Bedeutung von Bewegung zum Beispiel. Ein immer hochaktuelles Thema. Bewegung ist das A und O für die Gesundheit, ob in der Kita, im Jugendbereich, in der Schule oder auch im Alter. Und zu diesen vielen unglaublich spannenden Themen dazu kommt noch dieser wunderschöne Campus. Man hat immer mit jungen Leuten zu tun; ein Arbeitsplatz, den ich sensationell finde.

Was hier auch sehr gut funktioniert, ist die paritätische Besetzung der Organe. Also da habe ich hohen Respekt, wenn sich in so einer kleinen Organisation immer wieder so viele Menschen bereiterklären, mitzuarbeiten am großen Ganzen. Hervorragend ist auch die Disziplin bei Meetings, wenn es ums Zuhören geht, oder darum, Dinge sachlich voranzutreiben; das ist in der freien Industrie im Regelfall eher schlechter, deutlich schlechter (lacht). Das gesamte Rektorat macht einen hervorragenden Job, da erkenne ich eine große Teamleistung.

Wie hat sich die Hochschule in den Jahren entwickelt?

Für mich war immer wichtig, dass man sich permanent verbessert und nicht stehenbleibt. Ich habe schon am Anfang meiner Zeit im Hochschulrat gesagt: Glaubt nicht, ihr seid etwas Besonderes. Und wenn ihr es glaubt, dann macht euch Gedanken, wie das Besondere auch in zehn Jahren noch zu halten ist. Aus meiner Sicht hat sich die Sporthochschule in diesen Jahren unglaublich weiterentwickelt, hin zu einer Forschungsuniversität. Die Forschung ist ganz klar gestärkt worden, und dadurch ist auch die Lehre qualitativ noch besser geworden. Ich hoffe, dass es der Deutschen Sporthochschule auch in Zukunft gelingen wird, ihre Ausnahmestellung unter den Universitäten zu halten oder im Idealfall auch ausbauen zu können. Ich würde mich natürlich freuen, wenn das Letztere der Fall wäre.

Vielen Dank für das Gespräch und herzlichen Glückwunsch zur Ehrenbürgerwürde!