Erfolgreiche Fachtagung zu sexualisierter Gewalt im Sport

Unter dem Motto „Respekt vor Grenzen – geschützt im Sport!“ hat am Samstag, 09. April 2016, die Kölner Fachtagung zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt stattgefunden.  Rund 70 TeilnehmerInnen aus Sportvereinen und -verbänden, Jugendämtern und Beratungsstellen nahmen an der Veranstaltung teil, die vom Institut für Soziologie & Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Wir zeigen die Rote Karte gegen sexualisierte Gewalt im Sport“ ausgerichtet wurde.

Im ersten Teil der Fachtagung, der durch Univ.-Prof. Dr. Mario Thevis, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, und Dr. Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln, eingeläutet wurde, standen Fachvorträge im Fokus. Zusammen mit Dr. Birgit Palzkill, der Autorin der ersten Pilotstudie  zu sexualisierter Gewalt im Sport, referierte Dr. Bettina Rulofs, akademische Oberrätin im Institut für Soziologie & Genderforschung, über den aktuellen Forschungsstand zur Thematik und machte im Zuge dessen auf die Forschungslücken im Bereich der Sportwissenschaft aufmerksam. Diese Lücken versuchen die beiden aktuellen Forschungsprojekte „VOICE“ und »Safe Sport«, die im Institut für Soziologie & Genderforschung angesiedelt sind, zu schließen.

Dass „Paragraphenreiten“ keineswegs trocken ist, zeigte Dr. Stephan Osnabrügge, Rechtsanwalt und Vorsitzender der Kommission „Gesellschaftliche Verantwortung“ im Deutschen Fußball Bund. Lebhaft und praxisorientiert beleuchtete er das Thema sexualisierte Gewalt aus rechtlicher Sicht. Dabei zeigte er auch auf, dass die aktuelle Gesetzeslage zum Umgang mit Kinderschutz und sexualisierter Gewalt für den Sport noch Verbesserungsbedarf aufweist und ermutigte das Auditorium mit der Aufforderung, den Kinderschutz trotz aller rechtlicher Grauzonen prioritär zu behandeln. 

Ihre Eindrücke und neuen Erkenntnisse konnten die Teilnehmenden in den sich daran anschließenden Workshops diskutieren. Hierbei stieß v.a. die Diskussion von Fallbeispielen auf großes Interesse.

Abschließend sorgte das Präventionstheaterstück „Anne, Tore – sind wir stark!“, das einen kinder- und jugendgerechten Zugang zum Thema bietet, für einen interaktiven Abschluss der gelungenen Veranstaltung.