"Wenn Essen zum Problem wird“

Dr. Tina Foitschik (Mitte) mit Antje Schröder (li.) und Stephanie Lange (re.)

Was ist ein natürlichen Essverhalten? Was ist ein gestörtes Essverhalten? Ab wann spricht man von einer Essstörung? Welche Essstörungen gibt es eigentlich? Diese Fragen waren im November Grund für eine Gesprächsrunde an der Sporthochschule Köln. Das hohe Interesse an dem Thema, welches sich sowohl aus der Anzahl der Personen im Publikum, als auch in Form von zahlreichen Nachfragen ausgedrückt hat, zeigt, wie wichtig die Beschäftigung mit dem Thema an der Spoho und darüber hinaus einzuschätzen ist.

Die Veranstaltung knüpfte an die vielbesuchte Veranstaltung zum Thema Essstörungen im April dieses Jahres an. Dr. Tina Foitschik (Sportmedizinerin und stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte) moderierte eine offene Gesprächsrunde mit den beiden Expertinnen Stephanie Lange (Psychotherapeutin, FrauenLeben e.V.) und Antje Schröder (Diätassistentin und Fachberaterin für Essstörungen) sowie Spoho-Studentin Noa, die den Teilnehmer*innen auf beeindruckende Art reflektierte und ehrliche Einblicke in ihr Leben mit der Erkrankung Bulimie geben konnte, unabhängig davon, ob diese die sehr hörenswerte Auszeit-Podcast-Folge mit Noa (#51 Noa – Wann hast du deine Essstörung bemerkt?) schon kannten oder nicht.

Stephanie Lange und Antje Schröder lieferten wertvollen Input aus ihrer langjährigen Arbeit mit Betroffen. Sie zeigten auf, was eine Essstörung auslösen kann und welche Faktoren ein gestörtes Essverhalten begünstigen können. Außerdem sensibilisierten die beiden Expertinnen dafür, welche Rolle die sozialen Medien spielen und forderten, dass Essstörungen kein Tabuthema mehr sein sollten. „Wir halten es für sehr wichtig, über das Thema an der Sporthochschule ins Gespräch zu kommen, zu sensibilisieren und Betroffene dabei zu unterstützen, sich zu öffnen und frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen“, betonte Dr. Tina Foitschik.

Besonders für Athlet*innen sei es wichtig zu lernen, sich nicht nur über ihren Körper zu identifizieren und sich bewusst zu machen, dass es auch ein Leben nach dem Leistungssport gibt. Aber auch für Angehörige und Personen, die mit (jungen) Athlet*innen arbeiten, sei es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Faktoren eventuell das Risiko einer Essstörung steigern. Zudem sei es hilfreich zu wissen, wie sich über das Thema sprechen lässt. So wurden im Verlauf der Gesprächsrunde die unterschiedlichen Perspektiven und Herausforderungen im Umgang mit gestörtem Essverhalten durch die Teilnehmer*innen eingebracht und aufgezeigt, die noch weiteren Anlass für weitere Austauschformate und Veranstaltungen zu diesem Thema liefern. Dr. Tina Foitschik (stellv. Gleichstellungsbeauftragte) ist daher schon wieder in der Planung für die nächste Veranstaltung, die gemeinsam mit dem Studentischen Gesundheitsmanagement (SGM) im Sommersemester 2024 stattfinden soll.

Weitere Informationen sowie Hilfe und Anlaufstellen für Betroffene finden Sie unter: Infoseite Essstörungen.