Bekämpfung von Spielmanipulation

Spielmanipulation (Match-Fixing) stellt heutzutage – neben der Dopingproblematik – eine der größten Bedrohungen für die Integrität des Sports dar. Sie kann zu einem massiven Vertrauensverlust in den Sport und in die Fairness des Wettbewerbs führen. Mit einem interdisziplinären Antrag haben nun drei Institute der Deutschen Sporthochschule Köln eine Förderung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) in Höhe von 140.000 Euro eingeworben.

Das Forschungsprojekt „Bekämpfung der Spielwettbewerbsmanipulation: Evaluierung von Präventionsmaßnahmen im organisierten Sport“ wird gemeinsam von den Instituten für Trainingswissenschaft und Sportinformatik (Prof. Dr. Daniel Memmert), für Sportökonomie und Sportmanagement (Prof. Dr. Christoph Breuer) und für Sportrecht (Prof. Dr. Martin Nolte) bearbeitet. Prof. Daniel Memmert, geschäftsführender Leiter des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, sagt: „Ich freue mich besonders darüber, dass wir mit einem multidisziplinären, multimethodischen und internationalen Ansatz die Expertise dreier Institute der Deutschen Sporthochschule Köln bündeln können, um Methoden der Prävention von Spielmanipulation mit unserem TEAM-Konzept ‚Training and Education Against Match-Fixing‘ analysieren zu können.“

Der Effekt von Präventionsangeboten oder vergleichbaren Maßnahmen gegen Spielmanipulation sei bislang kaum untersucht. Daher verfolgt die Kölner Forschungsgruppe das Ziel, psychologische, ökonomische und rechtliche Einflussfaktoren von spielmanipulativem Verhalten zu analysieren. Verdienste und Gewinnmöglichkeiten werden dabei ebenso in den Blick genommen wie Regularien und Überwachungssysteme. Aus der Analyse sollen Erkenntnisse für die Gestaltung von effektiven Präventionsstrategien gewonnen werden. Auch bereits bestehende Präventionsmaßnahmen einzelner Sportarten werden einer Konzept-, Prozess- und Wirkungsevaluation unterzogen. Die Untersuchungen sollen in den professionellen Sportligen im Fußball, Handball, Volleyball, Eishockey, Basketball sowie in der Individualsportart Tennis stattfinden. SchiedsrichterInnen, TrainerInnen und AthletInnen stehen als entscheidende Akteure einer möglichen Spielmanipulation im Fokus.

Abschließend sollen die Ergebnisse des Forschungsprojekts in enger Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Deutschen Fußballbund (DFB), der Trainerakademie des DOSB, den Leistungszentren der einzelnen Fachverbände sowie großen Breitensportvereinen präsentiert werden; ein strukturierter theoretischer Rahmen und optimierte Handlungsansätze sollen am Ende stehen.

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert
Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
E-Mail: d.memmert@­dshs-koeln.de
Tel.: +49 221 4982-4330