Kongress Tourismus und Sport

Tourismus und Sport sind bedeutende gesellschaftliche Phänomene unserer Zeit. Jeder sucht auf Reisen und im Urlaub Abstand zum Alltag und Unterhaltung, Entspannung oder Abenteuer. Viele nutzen dabei die sportlichen Angebote der Destinationen, die Spaß und Freude, aber auch unverwechselbare Erlebnisse und Erfahrungen versprechen.

Im Sporttourismus gehen zwei Bereiche mit hoher sozioökonomischer Relevanz eine enge Verbindung ein. Reisen und Sport – für beides gilt: Sie sind vielseitig und komplex, können aktiv oder passiv, individuell oder in der Gruppe stattfinden, in der Abgeschiedenheit genauso wie in weithin bekannten Orten und Regionen.

Sporttourismus ist heute ein Massenmarkt für Produkte und Dienstleistungen, der gleichzeitig jedem einzelnen Teilnehmer einen persönlichen Mehrwert bieten muss. Zugleich stellen Veränderungen im Freizeitverhaltens das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld vor Herausforderungen: Menschen verreisen heute kürzer und häufiger als früher, sie sind mobiler, flexibler und dem Unbekannten gegenüber aufgeschlossen. Neue Sportarten und Bewegungsformen ziehen besonders junge Reisende in ihren Bann, aber auch die wachsende Gruppe der aktiven Älteren erwartet Angebote, die maßgeschneidert ihre Bedürfnisse erfüllen.

Der Kongress „Tourismus und Sport“ nimmt die vielfältigen Wechselwirkungen, Entwicklungen und Erwartungen in den Fokus. Wissenschaftliche Vorträge – flankiert von einer Poster-Session - richten ihre Aufmerksamkeit auf aktuelle Fragen, neue Forschungsergebnisse und kommende Herausforderungen.

Nutzen Sie die Gelegenheit, mit einem Beitrag die hochaktuelle Debatte zu bereichern und sich gleichzeitig über benachbarte Forschungsbereiche zu informieren. Wir freuen uns über Beiträge für die folgenden thematischen Schwerpunkte: 

Wirtschaftsfaktor Sport im Tourismus

Sportkonsum im Tourismus sind bereits seit Jahrzehnten fester Bestandteil wissenschaftlicher Forschung. Die Angebote sind dabei so vielfältig wie die Erwartungen der Teilnehmer. Tangible und intangible Effekte des Sporttourismus finden zunehmend Beachtung, wobei die Herausforderung darin besteht, die erzielte Wertschöpfung für Arbeitsplätze, Güter oder Dienstleistungen zu erfassen und zu beziffern.

Folgende Fragen sind dabei relevant:

  • Wie hoch ist die wirtschaftliche Bedeutung des Sportkonsums im Tourismus?
  • Wie groß ist die Nachfrage nach Sportgütern im Urlaub?
  • Wie nachhaltig sind Sportevents aus ökonomischer Perspektive?
  • Welche Zielgruppen sind aus ökonomischer Sicht besonders für Küsten- und Bergregionen interessant?
  • Was bringt einer Destination mehr: aktiver oder passiver Sporttourismus?
  • Welche Art der Kundenansprache generiert eine hohe Anzahl an Sporttouristen?
Gesundheit und Erholung im Tourismus

Geistige und physische Fitness sind wichtige Grundpfeiler des privaten und beruflichen Lebens. Unsere von Hektik und Bewegungsarmut geprägte Lebensweise fördert allerdings die Entwicklung von Zivilisationskrankheiten und erhöht gleichzeitig das Bedürfnis nach Natur, Ruhe und Erholung in Freizeit und Urlaub. Diese Bedürfnisse und Erwartungen werden durch Angebote adressiert, bei denen Gesundheit und Prävention im Mittelpunkt stehen.

Von Interesse ist dabei:

  • Welchen Einfluss haben Ernährung, Sport und Bewegung im Urlaub auf Gesundheit und Wohlbefinden?
  • Welche Merkmale von Natur und Landschaft tragen zur Erholung und damit zur positiven Gesundheitswirkung bei?
  • Welche Best-Practice-Beispiele aus dem Sport- und Gesundheitstourismus zeigen einen besonders positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden?
  • Mit welchen politischen und planerischen Strategien, Instrumenten und Maßnahmen kann die sport- und gesundheitstouristische Nachfrage in Destinationen erhöht werden?
Ressourcenmanagement im Sporttourismus

Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig ist der Tourismus auf Ökosystem-Dienstleistungen angewiesen. Tourismus zählt jedoch auch zu den Mitverursachern von Belastungen von Natur und Umwelt. Die Ressourcennutzung und ökologischen Belastungen durch Tourismus und Sport sind vielschichtig: Sie reichen von Flächenversiegelung durch Überbauung und Trassierung über die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Wasser oder Luft bis hin zur Beeinflussung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Besonders betroffen von ökologischen Auswirkungen sind häufig sensible Küsten- und Berg-Ökosysteme.

Folgende Punkte sind dabei relevant:

  • Wie können international konkurrenzfähige, sporttouristische Angebote und Regionen nachhaltig entwickelt werden?
  • Wie kann der Ressourcenverbrauch im Sporttourismus gemindert werden (z.B. durch Steigerung der Energieeffizienz)?
  • Welche Maßnahmen sind zur Anpassung an den Klimawandel empfehlenswert?
  • Welche Bedeutung hat die biologische Vielfalt als touristische Attraktion?
  • Welche Rolle spielt der Sporttourismus in größeren Schutzgebieten, wie Nationalparke, Biosphärengebiete und Naturparke?
Produkt- und Destinationsentwicklung

Die Gesellschaft und das Freizeitverhalten der Menschen sind permanent im Wandel. Darauf müssen Anbieter, Dienstleister und Destinationen reagieren. Gleichzeitig sorgt der zunehmende Wettbewerb dafür, dass sporttouristische Produkte und Angebote ein klares Profil brauchen, um attraktiv zu sein. Die Entwicklung von Sporträumen mit spezieller Infrastruktur und erfolgreichen Dienstleistungen sind Grundlage. Infra- und Suprastruktur können durch neue Kooperationsmodelle und Netzwerke besser genutzt, lokale und regionale Akteure intensiver eingebunden werden.

Dabei stellen sich u.a. folgende Fragen:

  • Welche tourismusrelevanten Sportarten und Sportartengruppen können identifiziert werden?
  • Welche neuen Anforderungen an die Produkt- und Angebotsentwicklung ergeben sich aus Sicht der Gäste?
  • Mit welchen politischen und planerischen Strategien, Instrumenten und Maßnahmen werden Sporttourismusdestinationen gesteuert und koordiniert?
  • Welche Art von Netzwerkstrukturen werden für die Produktentwicklung benötigt?
  • Welche Rolle spielen Produktinnovation und Inszenierung im Sporttourismus?

Kongressdatum

13.-15. November 2014

Kongresspartner