Chronik

In Berlin eröffnet am 15. Mai 1920 auf Anregung des Deutschen Reichssausschusses für Leibesübungen (DRAfL bzw. DRA) die Deutsche Hochschule für Leibesübungen (DHfL) als freie Hochschule der Sportverbände. Erster Rektor wird August Bier, der als Professor für Chirurgie an der Universität Berlin nationale und internationale Reputation ausstrahlt. Das Amt des Prorektors übernimmt der Generalsekretär des DRA, Carl Diem. Er gibt maßgebliche Impulse zur Ausgestaltung einer modernen Sporthochschule in Forschung, Lehre und Praxis, die die Vielfalt des Sports aufnimmt und gestaltet. Kern ist das mehrjährige Diplomstudium, das die Ausbildung in allen Zweigen des Sports sowie in Gesundheits-, Erziehungs- und Verwaltungslehre umfasst.

Die liberale Ausrichtung der DHfL endet 1933 abrupt durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten, der Lehrkörper wird entlassen. 1936 tritt an die Stelle der DHfL die Reichsakademie für Leibesübungen. Sie bildet fortan in nur noch einjährigen Lehrgängen „Sportführer“ mit den Schwerpunkten Wehrertüchtigung und ideologische Schulung aus. Die Instrumentalisierung des Sports für Propaganda und Krieg wird im von Deutschland entfachten Zweiten Weltkrieg dann für Millionen zum tödlichen Ernst.