SDG 5: Geschlechtergleichheit

Wir wollen: "Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen."

Das kann der Sport:

Der Sport birgt großes Potenzial, um für das Thema Geschlechtergleichheit zu sensibilisieren. Besonders Sportarten mit gemischten Mannschaften können helfen, die Wertschätzung für das jeweils andere Geschlecht zu steigern. Soziale Barrieren können im Sport gemindert sowie stereotype Rollenbilder und Diskriminierungen durchbrochen werden. Insbesondere Mädchen und Frauen haben durch das Ausüben einer Sportart in einem fairen Wettkampf die Möglichkeit, ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Sportverbände und -vereine können z. B. durch Frauen in leitenden Funktionen, faire Bezahlungsmodelle und genderneutrale Wettkämpfe ein klares Zeichen setzen, Vorbild sein und eine wichtige Rolle in der Debatte einnehmen.

Das trägt die Deutsche Sporthochschule Köln zur Zielsetzung bei: 

Das Institut für Soziologie und Genderforschung hat den Arbeitsbereich "Gender und Diversity-Studies" eingerichtet, um Forschungen zur sozialen Ungleichheit, Diversität und Intersektionalität in verschiedenen Projekten zu bearbeiten.

Ausgehend von der Erkenntnis, dass Geschlecht (i.S. von gender) eine basale und die Sozialität prägende Kategorie ist, steht im Mittelpunkt der Forschungen die Frage, welche sozialen Strukturen und sozialen Prozesse geschlechtsbezogene soziale Ungleichheiten im Kontext von Sport und Bewegung hervorbringen und Mädchen/ Frauen oder Jungen/ Männer in ihren Entwicklungs- und Teilhabechancen benachteiligen. Empirisch werden diese Fragen in vielen Projekten bearbeitet.

Institut für Soziologie und Genderforschung

Hintergrund: Frauen sind gegenüber Männern nach wie vor häufig benachteiligt und erfahren in vielfacher Weise Ungleichbehandlung. Auch Gewalt gegen Frauen ist immer noch ein großes Problem. Während der Covid-19-Pandemie ist die Zahl der Gewalttaten gegen Frauen weltweit gestiegen. Beinahe jede dritte Frau wurde bereits mindestens einmal Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Dabei ist rechtlicher Schutz in vielen Ländern nicht gegeben.

Die Geschlechterungleichheit zeigt sich auch auf politischer Ebene: In den Parlamenten liegt der Frauenanteil weltweit bei insgesamt nur 25%.

In Deutschland lag außerdem der unbereinigte Gender Pay Gap 2020 bei 18%. Damit ist das durchschnittliche Gehalt pro Arbeitsstunde von Frauen rund ein Fünftel niedriger als das durchschnittliche Gehalt pro Arbeitsstunde von Männern.

Nur, wenn Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität ein Leben frei von geschlechtsspezifischer Gewalt ermöglicht wird, können sie aktiv am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen.